Gefäßdiagnostik | Arterielle Chirurgie | Endovaskuläre Chirurgie | Arterielle Chirurgie Halsgefäße | Behandlung Hauptschlagader | Chronische Wunden | Diabetisches Fußsyndrom | Behandlung Krampfadern | Tiefe Venenthrombose | Postthrombotisches Syndrom | Chronische Ödeme | Dialysezugangschirurgie | Ambulante Behandlung


 

Klinik für Gefäßchirurgie

In der Klinik für Gefäßchirurgie – vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie am St. Johannes- Hospital Varel werden Erkrankungen des arteriellen, venösen und lymphatischen Systems diagnostiziert und behandelt. 


Leistungsspektrum

Das Leistungsspektrum der Klinik für Gefäßchirurgie umfasst:


Häufig kann die Behandlung von der ersten ambulanten Vorstellung eines Patienten bis hin zum notwendigen Eingriff prinzipiell durch denselben Arzt erfolgen.

Eine hohe Qualität der Behandlung ist sowohl durch regelmäßige Fortbildung und Zertifizierung der Ärzte der Klinik für Gefäßchirurgie als auch durch unsere moderne Ausstattung gewährleistet.


Team

Das Team der Klinik für Gefäßchirurgie bilden mit  langjähriger Erfahrung in der Behandlung von Gefäßerkrankungen:


Gefäßdiagnostik | nach oben

Es werden folgende apparative Untersuchungen in Eigenleistung erbracht:


Kooperation

In Zusammenarbeit mit der am St. Johannes-Hospital Varel ansässigen radiologischen Gemeinschaftspraxis („Radiologie Jade-Weser“) sowie der Radiologischen Praxis am Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch in Sande (Praxis der „Gesellschaft für Radiologie und Nuklearmedizin“) bieten wir folgende Untersuchungen an:


In unserer Gefäßsprechstunde, die täglich durchgeführt wird, legen wir durch Anamnese, körperliche Untersuchung sowie Ultraschalluntersuchung der Gefäße für jeden Patienten den individuellen Behandlungsablauf fest.

Durch die Ultraschalldiagnostik kann häufig eine invasive diagnostische Gefäßdarstellung mit Kontrastmittel vermieden werden. 

Unser Ziel ist es – durch hohe Qualität in der Ultraschalldiagnostik – bereits die notwendige Behandlungsmethode individuell festzulegen und unnötige Wartezeiten auf apparative Untersuchungen zu vermeiden.

Die erhobenen Befunde werden Ihnen ausführlich erläutert, der überweisende Arzt/Ärztin und Ihr Hausarzt/Hausärztin erhalten einen schriftlichen Befund.


Arterielle Chirurgie | nach oben

Häufige Ursache von Gehbeschwerden (sogenannte „Schaufensterkrankheit“) sind Durchblutungsstörungen durch Einengungen (Stenosen) oder Verschlüsse von Schlagadern (Arterien) des Bauchraumes oder der Beine.

Die Behandlung einer Durchblutungsstörung erfolgt in unserer Klinik patientenorientiert und individuell angepasst an das jeweilige Erkrankungsstadium unter Berücksichtigung der erhobenen Befunde. Im Bereich der rekonstruktiven offenen Chirurgie sowie der Katheter gestützten Behandlung der Arterien bieten wir sämtliche etablierte moderne Operationsverfahren an.

In erster Linie erfolgt die Behandlung schonend minimalinvasiv („endovascular first“) über ein Katheterverfahren (Angiographie, Angioplastie, Stent). Vorteile des Verfahrens für den Patienten liegen in der geringen körperlichen Belastung („Schlüssellochtechnik“) sowie der kurzen Krankenhausaufenthaltsdauer.

Lokal begrenzte offene Eingriffe erfolgen durch Kalkausschälung und Erweiterungsplastik (TEA, Endarteriektomie).

Sollten aufgrund langstreckiger Gefäßverschlüsse Bypassverfahren notwendig sein, legen wir größten Wert darauf, in erster Linie körpereigenes Material des Patienten (z. B. Bein- oder Armvene) zu verwenden. Der Vorteil für den Patienten besteht sowohl in der besseren langfristigen Offenheit solcher Bypasses, als auch in dem geringeren Risiko von Infektionen dieser Implantate. 

Bypassverfahren führen wir am Bein auch kniegelenksüberschreitend bis hin zur Endstrombahn der Fußschlagadern (sogenannter „pedaler Bypass“) durch.

Nur in Ausnahmefällen – sofern keine geeigneten Venen vorhanden sind – verwenden wir Gefäßprothesen aus Kunststoff.


Endovaskuläre Chirurgie/Interventionen | nach oben

Die endovaskuläre, minimalinvasive Behandlung wird – im Gegensatz zu vielen anderen Kliniken in Deutschland – ausschließlich von Ärzten der Klinik für Gefäßchirurgie durchgeführt.

Wir bieten hier ein breites Spektrum an möglichen Behandlungsmethoden an. Es werden Erkrankungen der Hauptschlagader (Aorta) in Brustkorb und Bauchraum sowie der peripheren Schlagadern (Arterien) und Venen der Arme und Beine behandelt. Die Behandlung umfasst sowohl Aufweitungen (Aneurysmen) als auch Einengungen (Stenosen) und Verschlüsse der Gefäße. 

Durch Aufdehnung mittels Ballon (PTA) und/oder notwendige Implantation von Gefäßstützen (Stents) kann häufig ein offener Eingriff vermieden werden. Moderne, erprobte Methoden wie z. B. die Behandlung von Gefäßengstellen (Stenosen) durch medikamentenbeschichtete Ballons oder Katheter gestütztes Abtragen (Rotationsthrombektomie/-atherektomie) von Gerinnseln (Thromben) oder Gefäßwandverkalkungen kommen bei uns regelmäßig zum Einsatz. 

Langstreckig verschlossene Schlagadern oder Verschlüsse von Bypasses können so wiedereröffnet und aufwendige offene Operationen häufig vermieden werden.

Bei rein endovaskulärer Behandlung ist im Regelfall nur ein kurzer Krankenhausaufenthalt erforderlich. In ausgewählten Fällen kann eine Behandlung auch ambulant erfolgen. 

Aufgrund der geringen Belastung des Patienten besteht bei medizinischer Notwendigkeit zur Behandlung prinzipiell keine Altersgrenze für eine endovaskuläre Behandlung.

Die bei endovaskulär-minimalinvasiver Behandlung notwendige Gabe von (jodhaltigem) Kontrastmittel belastet die Nieren. 

Bei eingeschränkter Nierenfunktion verwenden wir das Gas Kohlendioxid als Kontrastmedium (CO2-Angiographie) zur nierenschonenden Gefäßdarstellung.

Gegebenenfalls kann auch ein Kombinationseingriff aus offenem und interventionellem Verfahren (Hybrid-Operation) erfolgen.


Arterielle Chirurgie der Halsgefäße (Carotiden) | nach oben

Im Bereich der Halsschlagader (Arteria carotis) können durch hochgradige Engstellen (Stenosen) Schlaganfälle ausgelöst werden – häufig sind kurzzeitige Seh- oder Bewußtseinsstörungen erste Vorboten. Um Schlaganfälle zu vermeiden, ist bei entsprechendem Befund eine Beseitigung der Engstelle (Stenose) erforderlich.

In unserer Klinik bieten wir aufgrund unserer Erfahrungen zur Behandlung der Stenosen der Halsgefäße ausschließlich die operative Sanierung mittels Kalkausschälung, ggf. in Verbindung mit einer Gefäßerweiterung (Patchplastik), an. 

Sofern es der individuelle Befund zulässt, wird auf die Verwendung von Fremdmaterial für die Gefäßplastik verzichtet (Eversionsendarteriektomie).

Basierend auf der aktuellen Studienlage profitieren – im Vergleich zur offenen Operation – nur wenige Patienten von einer rein endovaskulären Behandlung (Angioplastie, Stent) im Bereich der Halsgefäße.

Da wir eine hohe Qualität unserer Behandlung gewährleisten und unseren Patienten nur Behandlungen anbieten die wir regelmäßig und in hoher Fallzahl durchführen, haben wir entschieden, in unserer Klinik zum aktuellen Zeitpunkt keine endovaskuläre Behandlung der Halsgefäße vorzunehmen.


Behandlung von Erkrankungen der Hauptschlagader (Aorta) | nach oben

Eine krankhafte Erweiterung von Arterien (Aneurysma) kann prinzipiell in allen Körperregionen auftreten.

Ursächlich ist eine chronische, oft langjährige Gefäßwanderkrankung (Arteriosklerose). 

Bei jedem zwanzigsten bis dreißigsten Mann im Alter von über 65 Jahren liegt eine krankhafte Erweiterung der Hauptschlagader vor. Bei Frauen tritt die Aneurysmakrankheit seltener auf.

Wird ein Aneurysma diagnostiziert, sollte unter Berücksichtigung der Lokalisation, der Größenausdehnung und der Binnenstruktur eine Behandlung erfolgen. Bei etwa einem von einhundert Patienten ist eine sofortige Behandlung notwendig.

Die Hauptgefahr eines Aneurysma im Bauchraum (Aortenaneurysma) liegt im Einreißen der Gefäßwand (Ruptur) mit folgendem innerem Verbluten.

In unserer Abteilung bieten wir, über die erforderliche Diagnostik hinaus, sowohl die offene Operation als auch die endovaskuläre- minimalinvasive Behandlung an. Eine durchgehende, „rund um die Uhr- Versorgung“ (24/7) dieser Erkrankung ist durch das Expertenteam der gefäßchirurgischen Klinik auch im Notfall gewährleistet.

Bei der offenen Operation in Vollnarkose erfolgt zunächst die chirurgische Eröffnung des Bauchraumes. Oberhalb und unterhalb der Gefäßerweiterung wird das Blutgefäß quergeklemmt, das Aneurysma längseröffnet und eine Gefäßprothese ober- bzw. unterhalb der Gefäßerweiterung jeweils im gesunden Gefäßsegment eingenäht, abschließend der Bauchraum verschlossen.

Beim endovaskulären Verfahren wird in Vollnarkose oder alternativ in örtlicher Betäubung  über beide Leistenschlagadern  über einen Katheter eine durch ein Drahtgeflecht verstärkte Prothese (Stent-Prothese) in das Aneurysma eingebracht und freigesetzt. 

Dieser Eingriff ist schonender, weil die Bauchhöhle nicht eröffnet werden muss und der Eingriff über das Gefäßsystem gewissermaßen minimalinvasiv erfolgt.

Während die offene Operation prinzipiell in nahezu allen Fällen möglich ist, kann die Implantation einer Stent-Prothese nur dann erfolgen, wenn spezifische anatomische Voraussetzungen erfüllt sind. Diese Voraussetzungen werden im Rahmen einer computertomographischen Untersuchung und Gefäßdarstellung (CT-Angiographie) vor dem geplanten Eingriff geprüft.

Sofern technisch möglich und vom Patienten gewünscht, kann bevorzugt das endovaskuläre Verfahren zur Anwendung kommen.

Die Behandlung von Aneurysmen der Hauptschlagader im Brustraum erfolgt bei geeignetem Befund an unserer Klinik ausschließlich endovaskulär durch Einbringen einer Stent-Prothese über die Leistenschlagader sowie die Schlüsselbeinarterie.

Sollte in diesem Abschnitt der Hauptschlagader lediglich eine offene Operation möglich sein, werden wir Sie zur weiteren Behandlung unverzüglich an ein entsprechendes Zentrum weiterleiten.


Behandlung von chronischen Wunden | nach oben

Ein Behandlungsschwerpunkt unserer Abteilung ist die Behandlung chronischer Wunden. Eine chronische Wunde liegt vor, wenn 8 Wochen nach Auftreten einer solchen keine Abheilung derselben erfolgt ist.

Grundsätzlich steht bei der Behandlung der chronischen Wunde die Suche nach der Ursache der chronischen Wunde im Vordergrund. Nach der Befragung (Anamnese) und körperlichen Untersuchung des Patienten erfolgt eine ausführliche Ultraschalluntersuchung der arteriellen und venösen Gefäße. Häufig finden sich ursächlich Durchblutungsstörungen, eine ausgeprägte Krampfadererkrankung oder auch eine stattgehabte venöse Thrombose (postthrombotisches Syndrom).

Chronische Wunden sind Eintrittspforten für Bakterien und können zu ausgeprägten Entzündungen (Wundrose, Erysipel), bei Auftreten von Komplikationen sogar zum Verlust der betroffenen Extremität führen.

Nach Befunderhebung erfolgt sowohl die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache als auch die stadiengerechte Wundversorgung. 

Bei arteriellen Durchblutungsstörungen kommen sämtliche in unserer Klinik zur Verfügung stehenden endovaskulären und operativen Behandlungsmethoden zum Einsatz. 

Soweit möglich und sinnvoll, wird der endovaskulären, minimal- invasiven Behandlung der Vorzug gegeben. (Genauere Informationen zu diesen Verfahren finden Sie im Abschnitt „Arterielle Chirurgie“)

Liegt eine Krampfadererkrankung ursächlich vor, bieten wir die operative (Venenstripping und die endovenöse Behandlung (Radiofrequenztherapie) an.

Beim postthrombotischen Syndrom bieten wir konservative, offen-chirurgische und endovaskuläre Therapieverfahren an. (Weitere Informationen finden sie im Abschnitt „Behandlung der Erkrankung von Venen“ unter den Punkten „Varizen“ und „Diagnostik und Behandlung des postthrombotischen Syndroms nach tiefer Venenthrombose“)

Neben der Behandlung der verursachenden Gefäßerkrankung bedarf die chronische Wunde einer modernen stadiengerechten Wundbehandlung. 

In unserer Abteilung sind zur individuell abgestimmten Therapie sowohl modernste Wundauflagen als auch sämtliche Varianten der chirurgischen Behandlung einschließlich Vakuum-Therapie der Wunde und chirurgischer Defektdeckung mit Hauttransplantation (Mesh-Graft-Transplantation) etabliert.

Ärztliche und nichtärztliche Mitarbeiter der gefäßchirurgischen Stationen und der Ambulanz sind als zertifizierte Wundexperten der ICW (Initiative Chronische Wunden e.V.) ausgebildet.

Unser Ziel ist es, bei Patienten mit teils langjährig bestehenden chronischen Wunden, durch stationäre Behandlung eine Abheilung und somit Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen.

Nach dem stationären Aufenthalt kann eine fortgesetzte Wundversorgung durch einen kooperierenden ambulanten Pflegedienst und ihre behandelnde Hausärztin/behandelnden Hausarzt erforderlich sein.


Behandlung des diabetischen Fußsyndroms | nach oben

Bei zahlreichend Diabetikern führt eine häufig irreversible Schädigung der Nerven- und Gefäßstrukturen – bedingt durch eine chronische Erhöhung des Blutzuckers – zum Auftreten kleiner Geschwüre (Ulcus) oder Gewebsuntergang (Nekrose) an Beinen und Füßen. Die zunächst häufig kleine Wunde dient als Eintrittspforte für Bakterien. 

Eine lokale Infektion kann folgend zu ausgeprägten, schnell fortschreitenden Entzündungen und Gewebezerstörungen führen, die einer umgehenden stationären Behandlung bedürfen.

Nach erfolgter Diagnostik legen wir, angepasst an den individuellen Befund, die weitere Behandlungsstrategie fest.

Unter Einbeziehung sämtlicher konservative Maßnahmen (Bettruhe, antiseptische und antibiotische Therapie, engmaschige Kontrolle der Blutwerte und der Blutzuckerwerte, sowie Anpassung bzw. Neueinstellung der Diabetestherapie) werden frühzeitig ärztliche Spezialisten der internistischen Klinik unseres Hauses in die multimodale Behandlung eingebunden.

Ziel der Behandlung ist die Kontrolle der aufgetretenen Infektion und ggf. der Verbesserung der Durchblutungssituation. Es kommen sämtliche in unserer Klinik zur Verfügung stehenden endovaskulären und operativen Verfahren zum Einsatz (Genauere Informationen zu diesen Verfahren finden Sie im Abschnitt „Arterielle Chirurgie“).

Je nach Befund können ergänzend chirurgische Maßnahmen zur Abtragung abgestorbenen Gewebes mit anschließend komplexer Wundbehandlung erfolgen. Sofern möglich werden Amputationen vermieden.

Zur Behandlung von Wunden des diabetischen Fußsyndroms sind Mitarbeiterinnen der Station und Ambulanz als „Wundassistentin DDG“ durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft zertifiziert und besonders geschult. Ärztliche und nichtärztliche Mitarbeiter der gefäßchirurgischen Station und Ambulanz sind als zertifizierte Wundexperten der ICW(Initiative Chronische Wunden e.V.) ausgebildet.

Häufig ist im Verlauf des stationären Aufenthaltes eine Anpassung der medikamentösen Behandlung des Diabetes notwendig. Diese erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Innere Medizin unseres Hauses sowie durch eine durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft als „Diabetesberaterin DDG“ ausgebildete und zertifizierte Mitarbeiterin.

Bei speziellen Fragestellungen und zur adäquaten ambulanten Nachbehandlung des diabetischen Fußsyndroms besteht die enge Kooperation mit einer niedergelassenen Diabetologin der Region.


Behandlung von Erkrankungen der Venen | nach oben

Krampfadern (Varizen)

Krampfadern (Varizen) entstehen auf dem Boden einer häufig anlagebedingten Schwäche der Venenwand, einer daraus folgenden Erweiterung der Venen, die wiederum zu unzureichender Funktion der innenliegenden Venenklappen führt.

Es resultiert daraus sowohl ein verzögerter Rückfluss des Blutes aus den oberflächlichen und tiefen Beinvenen zum Herzen, als auch eine Stauung von Blut und Gewebewasser (Ödem) in den Beinen, welches wiederum druckbedingt die zusätzliche Erweiterung der Venenwände befördert. Im Alter zwischen 25 und 75 Jahren weist nahezu jeder zweite Europäer Krampfadern auf, bei jedem Fünften bestehen behandlungsbedürftige Varizen.

Krampfadern verursachen häufig zunächst keine Beschwerden oder gar Schmerzen. 

Mit fortschreitender Erkrankung führen sie jedoch durch die Zirkulationsstörung des Blutes zu einer Beinschwellung (Ödem). Spannungsgefühl, das Gefühl schwerer Beine oder auch nächtliche Muskelkrämpfe in Ruhe, sind typische Symptome.

Krampfadern neigen zu lokalen Entzündungen (Varikophlebitis), die durch Blutgerinselbildungen (Thrombosen) in den erweiterten oberflächlichen Venen verursacht werden. Diese können nicht nur ausgesprochen schmerzhaft sein, sondern auch fortschreiten und ggf. eine tiefe Venenthrombose mit folgender Lungenembolie verursachen.

Im Hautniveau liegende Krampfadern können bei Schürfung oder Verletzung stark bluten, eine medizinische Versorgung ist in der Regel erforderlich.

Bei sehr starkem venösen Rückstau und starker Schwellneigung kann es innerhalb von Jahren zur Schädigung der Haut sowie des Unterhautgewebes kommen, ein sogenanntes "offenes Bein" (Ulcus cruris) ist die Folge.

Die Diagnosestellung erfolgt mittels körperlicher Untersuchung und Ultraschalldiagnostik durch den Gefäßspezialisten. Die konservative Behandlung besteht in konsequenter Entstauung der Beine durch physikalische Maßnahmen und Kompressionsbehandlung (Strümpfe, Strumpfhosen).

Alle konservativen und operativen Verfahren zur Behandlung der Krampfadererkrankung bieten wir in unserer Klinik befundgerecht an.

Operative Verfahren unserer Klinik beinhalten das konventionelle Venenstripping, aber auch die kathetergestützte endovenöse Behandlung (Radiofrequenztherapie) der Krampfadern.

Beim Venenstripping werden in Allgemeinnarkose oder Regionalanästhesie die Krampfadern mit einer Sonde herausgezogen oder aber durch kleine Eröffnungen der Haut (Inzisionen) entfernt (Miniphlebektomie).

Bei der Radiofrequenztherapie kann in örtlicher Betäubung über eine Punktion eine Radiofrequenzsonde eingebracht und die Vene folgend durch entstehende Hitze an der Sondenspitze im Rückzugverfahren verschweißt werden.

Dieses Verfahren ist aufgrund anatomischer Gegebenheiten nicht für alle Patienten geeignet, die Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen muss zudem häufig vor einer anstehenden Behandlung beantragt werden.

Nach der ambulanten oder auch stationären Behandlung ist in der Regel eine etwa vierwöchige Kompressionsbehandlung des operierten Beines notwendig, eine Gehfähigkeit (Mobilisation) des Patienten ist im Allgemeinen umgehend nach dem Eingriff möglich und erwünscht.


Tiefe Venenthrombose (Phlebothrombose)

Als Thrombose bezeichnet man einen Verschluss des Gefäßes durch Gerinnsel (Thromben). Bei einer Thrombose der tiefen Venen ist der Rückstrom des Blutes aus dem betroffenen Arm oder Bein zum Herzen gestört. Es kommt dabei zwangsläufig zu einer häufig massiv ausgeprägten Schwellneigung des Armes bzw. des Beines. 

Eine Gefährdung des betroffenen Patienten besteht akut durch das Risiko eines lokalen Fortschreitens der Thrombose oder dem Abschwimmen von Gerinnseln über das Herz bis in die Lungenschlagadern hinein – der sogenannten Lungenembolie.

Bleibt eine ausgedehnte Thrombose unbehandelt, besteht durch den gestörten Blutrückfluss häufig dauerhaft eine Beinschwellung. Durch den dadurch erhöhten Druck im Unterhautgewebe kann sich Jahre später ein Geschwür (Ulcus cruris – „offenes Bein“) ausbilden.

In unserer Klinik erfolgt bei Verdacht auf eine tiefe Venenthrombose eine ausführliche Ultraschalluntersuchung der Gefäße – hier kann eine Venenthrombose in der Regel ausgeschlossen oder aber die Ausdehnung der Thrombose genau bestimmt werden.

Je nach Ausdehnung der Thrombose sowie der assoziierten Beschwerden des Patienten erfolgt angepasst an den individuellen Befund eine konservative, endovaskulär- minmalinvasive oder auch operative Behandlung der Thrombose.

Die konservative Therapie erfolgt durch Kompressionsbehandlung mittels Kompressionsstrümpfen und Blutverdünnung (Antikoagulation). Je Befund und Beschwerden des Patienten kann diese Behandlung sowohl ambulant durch den Hausarzt als auch zunächst stationär erfolgen.

Bei Thrombose der Beckenvenen oder der zentralen Arm- Schultervenen mit häufig massiver Schwellung der betroffenen Extremität, ist gemäß Befund eine weiterführende Diagnostik (u.a. Gefäßdarstellung mittels CT) sinnvoll. In der Regel ist eine multimodale endovaskulär-minimalinvasive Therapie (lokale Lyse, Angioplastie, Stent) oder eine operative Behandlung möglich.

Die in unserer Klinik als Behandlungsschwerpunkt angebotenen modernsten Therapieverfahren der optional operativen und/ oder endovaskulären Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen des tiefen Venensystems, stellen aufgrund unserer Expertise ein überregionales Alleinstellungsmerkmal dar.

Sofern aufgrund des individuellen Befundes möglich, streben wir zunächst eine endovaskuläre- minimalinvasive Behandlung an. Diese kann je nach Befund prinzipiell in örtlicher Betäubung ohne Narkose durchgeführt werden.

In unserer Klinik stehen zwei hochmoderne Verfahren zur endovaskulären Behandlung von tiefen Venenthrombosen des Armes oder der Becken- Beinvenen zur Verfügung. 

Über einen Spezialkatheter welcher über die Haut in die betroffene Vene eingebracht wird, kann ultraschallverstärkt ein Gerinnsel auflösendes Medikament verabreicht werden, mit einem weiteren System kann das Gerinnsel mechanisch aus der Vene entfernt werden.

Beide Verfahren können ggf. miteinander kombiniert werden; wir wählen anhand des individuellen Befundes das notwendige Verfahren aus und klären Sie ausführlich auf.

Zeigt sich in der Kontrolluntersuchung als Ursache der Thrombose (vor allem im Bereich der Beckenvenen) eine Verengung, kann diese dann ergänzend mittels Ballonaufdehung (Angioplastie) und Einbringen einer Gefäßstütze (Stent) behandelt werden.

Sollte eine offene Operation erforderlich sein, so erfolgt in Allgemeinnarkose die Entfernung der Gerinnsel (Thrombektomie) über eine Freilegung der Leistenvenen. Im Rahmen dieses Eingriffes kann eine kontrastmittelgestützte Röntgenuntersuchung der Venen vorgenommen werden. Zeigt sich als Ursache der Thrombose eine Verengung der Beckenvenen, kann diese während des Eingriffs durch eine Ballonaufdehnung (Angioplastie) und ggf. Einbringen einer Gefäßstütze (Stent) behandelt werden.

Abhängig vom durchgeführten Behandlungsverfahren schließt sich der weitere stationäre Aufenthalt an. Nach der erfolgten Behandlung erfolgt im Regelfall eine intravenöse Blutverdünnung (Antikoagulation) für einige Tage sowie die Einleitung einer individuell angepassten Kompressionstherapie.

Bei allen genannten Verfahren kommt es im Regelfall innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach dem Eingriff zum deutlichen Abschwellen des betroffenen Armes oder des betroffenen Beines. Nach ausreichendem Abschwellen erfolgt dann das Anpassen eines Kompressionsstrumpfes zur weiteren (auch ambulanten) Kompressionsbehandlung. Nach der Entlassung aus dem stationären Aufenthalt ist eine fortgesetzte Kompressionsbehandlung mittel- oder auch langfristig sinnvoll und notwendig. Ergänzend erfolgt die Fortführung der Blutverdünnung (Antikoagulation) durch Tabletten (z. B. „Marcumar“ oder andere neuere Wirkstoffe).

Die Dauer der Antikoagulation wird je nach Befund entsprechend der aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften festgelegt und Ihr Hausarzt/Hausärztin im Entlassungsbericht entsprechend informiert.


Diagnostik und Behandlung des postthrombotischen Syndroms nach tiefer Venenthrombose | nach oben

Sollte bei Patienten nach länger zurückliegenden, bislang konservativ behandelter tiefer Venenthrombose eine chronische Schwellneigung, Schmerzen bei Bewegung oder gar ein Geschwür/ „offenes Bein“ (Ulcus) bestehen, können wir auch hier die notwendige Diagnostik und modernste Behandlung anbieten.

Bei geeignetem Befund kann, wie vorbeschrieben, über eine Freilegung der Leistengefäße oder ggf. sogar endovaskulär-minimalinvasiv eine Wiedereröffnung der verschlossenen Beckenvenen mittels Ballonaufdehung (Angioplastie, PTA) und Einbringen einer Gefäßstütze (Stent) behandelt werden. 
Nach erfolgter Wiedereröffnung kann unter Fortführen der Kompressionsbehandlung im Regelfall eine weitgehende Beschwerdefreiheit erzielt und eine Abheilung der Geschwüre erreicht werden.

Die häufig schon langfristig bestehende Blutverdünnung (Antikoagulation) wird im Regelfall fortgeführt, die Dauer der Antikoagulation wird je nach Befund entsprechend der aktuellen Leitlinien festgelegt und Ihr Hausarzt/Hausärztin im Entlassungsbericht entsprechend informiert.


Diagnostik und Behandlung chronischer Ödeme (Schwellneigung) der Beine | nach oben

In der Behandlung von Gefäßkrankheiten wird eine chronische Schwellneigung der Beine häufig vernachlässigt. Nach Ausschluss einer venösen Abflußstörung findet sich ursächlich häufig ein anlagebedingter oder erworbener Lymphstau (Lymphödem). 

Auch krankhafte Fettansammlungen (Lipödem, Liplymphödem), verursachen vergleichbare Beschwerden.

Wichtig zur genauen Unterscheidung der möglichen Ursachen der chronischen Ödeme ist zunächst eine genaue Befragung des Patienten mit anschließender körperlicher Untersuchung. Im Anschluss erfolgt im Regelfall eine ergänzende Ultraschalluntersuchung der Gefäße, insbesondere der Beinvenen.

Je nach Ausprägung des Befundes kann anschließend eine ambulante oder stationäre Behandlung – ggf. auch mit einem operativen Eingriff – notwendig sein. Sollte ein Lymphödem die Ursache der Beinschwellung sein, können wir hier durch komplexe physikalische Entstauungsmassnahmen (KPE) gute Ergebnisse erreicht werden, die zur Besserung der Beschwerden führen.

Unter stationären Bedingungen erfolgt zunächst eine täglich durchgeführte Spezialmassage (Manuelle Lymphdrainage) mit anschließender Kompressionsbandagierung. 

Diese Therapie wird von speziell ausgebildeten Lymphtherapeuten durchgeführt, Mitarbeiter der Abteilung für Physikalische Therapie am Hause sind als Lymphtherapeuten zertifiziert. 

Nach Abschwellen erfolgt anschließend das individuelle Anpassen eines Kompressionsstrumpfes, der häufig lebenslang getragen werden muss, um die Schwellneigung dauerhaft zu reduzieren. Kann nach ausreichendem Rückgang der Schwellung schließlich die stationäre Behandlung beendet werden, wird in ambulanten Praxen die manuelle Lymphdrainage fortgesetzt, um den Behandlungserfolg dauerhaft zu sichern.


Dialysezugangschirurgie | nach oben

In unserer Klinik werden in enger Kooperation mit den behandelnden Nierenfachärzten (Nephrologen) sämtliche operative und Katheter gestützte Verfahren zur Dialysezugangschirurgie vorgenommen.

Patienten mit akuter oder chronischer Erkrankung der Nieren benötigen bei fortschreitender Einschränkung der Nierenfunktion häufig eine Nierenersatzbehandlung (Dialyse).

Diese kann prinzipiell sowohl als Bauchfelldialyse als auch als Blutwäsche (Hämodialyse) erfolgen.

Soll eine Hämodialyse erfolgen, kann in der Akutsituation eine Spezialkatheter (Shaldon-/ Demerskatheter) über eine Vene an der Halsseite herznah eingebracht werden; zur Langzeitbehandlung der häufig chronischen Nierenschwäche ist in der Regel ein innerer Gefäßzugang notwendig. Dieser wird alternativ in örtlicher Betäubung oder in Allgemeinnarkose operativ vorzugsweise am Arm angelegt (Shunt, Ciminofistel).

Bei diesem Verfahren wird eine unter der Haut liegende Vene mit einer regionären Arterie mittels Gefäßnaht verbunden, eine sogenannte arterio- venöse Fistel (Shunt) angelegt.

Dieser Eingriff kann in der Regel ambulant vorgenommen werden.

Sollten im Verlauf der häufig langjährigen Dialysebehandlung Probleme mit dem Dialysezugang auftreten, kann prinzipiell jederzeit umgehend ein offener operativer oder Katheter gestützter Eingriff (Intervention, PTA) durch das ärztliche Spezialistenteam im Hause erfolgen.

Die voroperative Planung zur Dialysezugangschirurgie erfolgt nach Befragung des Patienten (Anamnese) und körperliche Untersuchung in erster Linie durch Ultraschall (Doppler, Duplex).

Es kann so individuell das geeignete Verfahren und die genaue Lokalisation zum Eingriff festgelegt. werden.

Sollten bei nierenkranken, aber noch nicht dialysepflichtigen Patienten Gefäßdarstellungen notwendig sein, können diese Untersuchungen oder Behandlungen in unserer Klinik unter Zu- hilfenahme des nicht nierenschädigenden Gas Kohlendioxid (CO2) erfolgen.


Ambulante Behandlung und Betreuung | nach oben

Gefäßerkrankungen sind chronische, häufig fortschreitende oder wiederkehrende Erkrankungen. Um einem therapiepflichtigen Fortschreiten oder Komplikationen vorzubeugen, streben wir eine dauerhafte Betreuung unserer Patienten in enger Kooperation mit seinem Hausarzt/Hausärztin und niedergelassenen Gefäßmedizinern an.

Nach jedem Eingriff am Gefäßsystem werden Empfehlungen zur weiteren ambulanten Behandlung und notwendigen Kontrollen (z. B. Gefäßultraschall) im Entlassungsbericht mitgegeben. Die Kontrollen können dann über den Hausarzt/Hausärztin oder niedergelassene Gefäßmediziner erfolgen. Ergänzend besteht eine enge Kooperation mit der Praxis für Chirurgie, Unfallchirurgie und Gefäßchirurgie im medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) am St. Johannes-Hospital Varel.

In Notfällen oder auf fachärztliche Einweisung hin können in der Ambulanz der Klinik für Gefäßchirurgie – vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie am St. Johannes-Hospital Varel Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen an jedem Wochentag im Zeitraum von 09:00 – 16:00 Uhr behandelt werden.

In Notfällen außerhalb unserer Sprechzeiten ist eine Vorstellung über die chirurgische Notaufnahme unseres Hauses jederzeit möglich. Eine durchgehende, „rund um die Uhr-Versorgung“ (24/7) der Patienten ist durch das Expertenteam der gefäßchirurgischen Klinik auch im Notfall gewährleistet.