Erfahrungsbericht von Maret Djabrailova
Bestens ausgebildet und auf die Zukunft vorbereitet
Ich bin seit dem Juni 2008 im St. Johannes Hospital tätig und ich kann sagen, dass dieses Krankenhaus und die Menschen, die ich hier kennen gelernt habe, mich mit ihrer großen Geduld und ihrem Verständnis als Ärztin weiter gebracht haben.
In all den Jahren habe ich mitbekommen wie viele Kollegen gekommen und gegangen sind. Es ist ein sehr dynamisches Team, aber dennoch ist die Atmosphäre immer angenehm und herzlich geblieben. Viele der neuen Kollegen kommen direkt nach ihrem Studium oder haben nur ein paar Jahre Arbeitserfahrung vorzuweisen. Mit anderen Worten: viele fangen als ungeformtes Gebilde aus purem Potential an und werden dann zurechtgeformt. Zunächst werden einem die Anforderungen der Alltagsarbeit näher gebracht (Abdomensonographie, Punktionen, Langzeituntersuchungen…). Dies geschieht so gewissenhaft und gründlich, dass man bereits nach kurzer Zeit selbständig arbeiten kann. Wenn der angehende Arzt dies gemeistert hat fängt das Zurechtpolieren an. Je nach Interesse wird einem dann z.B. Kardiologie (Echokardiographie, Doppleruntersuchungen, TEE, EKV…), Gastroenterologie oder ein anderer Bereich näher gebracht. Und das geschieht auch mit so viel Geduld, dass man oft schon innerhalb eines halben Jahres viele der Untersuchungen selber durchführen kann. Zuletzt kommt man dann in der Intensivmedizin an, wo einem das Legen von Zugängen, die Bedienung der Geräte und die Intubation näher gebracht wird. Und das wunderbare daran ist, dass man zwar einerseits seine Flügel ausbreiten kann und nicht monatelang um jede Untersuchung, die man machen darf, betteln muss, aber gleichzeitig auch nicht ins kalte Wasser geworfen wird. Bei jedem dieser Schritte, bei jeder Frage oder unklaren Situation sind immer die Chefärzte und Oberärzte dabei um einen zu beraten oder zu unterstützen.
Es ist erstaunlich das Produkt dieses Prozesses zu sehen. Die Ärzte, die am Ende rauskommen, können sich sicher sein, dass sie bestens ausgebildet und auf ihre Zukunft vorbereitet in die Welt ziehen oder bleiben können.
Besonders wundervoll finde ich die respektvolle, hilfsbereite, vertrauensvolle Atmosphäre im Krankenhaus zu der alle von den Chef- und Oberärzten über die Krankenschwestern und Techniker bis zu den Putzfrauen beitragen. Man hat hier das Gefühl, dass man unabhängig von Erfahrung, Herkunft oder Religion willkommen und zu Hause ist. Auch zu den Kollegen, die gehen, bricht der Kontakt meistens nicht ab. Man trifft sich, telefoniert miteinander und freut sich über wichtige Meilensteine des Lebens obwohl man schon seit Jahren nicht mehr zusammen gearbeitet hat. So viel Akzeptanz und Nähe findet man selten, aber wenn man sie findet prägt es einen.
Varel, im April 2017
Maret Djabrailova, Assistenzärztin