Geriatrische Leistungen

Alt werden möchten alle — alt "sein" hingegen niemand!

Das Alter bringt für die meisten Menschen Veränderungen in psychischer, körperlicher oder geistiger Form mit sich. Mit krankhaften Veränderungen des Alters befasst sich die medizinische Fachrichtung Geriatrie (Altersheilkunde).


Akutbehandlung und Rehabilitationsbehandlung

Müssen alte Menschen stationär betreut werden, sind Ärzte und Pflegekräfte ganz anders gefordert als bei jungen Menschen.

In unserem Geriatriezentrum-Friesland mit dem Alterstrauma-Zentrum der Friesland-Kliniken am St. Johannes-Hospital, Varel werden Patienten im höheren Lebensalter behandelt. Die Abteilung verfügt aktuell  über 25 stationäre Betten und eine Geriatrische Institutsambulanz (GIA). Sie bietet, in Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen unserer beiden Kliniken das gesamte Spektrum medizinischer Diagnostik und Therapie an – einschließlich der Intensivtherapie.

Die Fachärzte, Therapeuten und das Pflegepersonal sind geschult im Umgang mit gerontologischen Erkrankungen und mit den psycho-sozialen Problemen, mit denen viele ältere Menschen und deren Angehörige zu kämpfen haben.

Eine möglichst frühzeitige, altersspezifische Akut-Behandlung und zeitgleiche Rehabilitation sind bei der Behandlung der betagten Patienten die wichtigsten Ziele. Hierfür stehen dem Patienten speziell ausgebildete Fachpflegekräfte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden sowie Sozialarbeiter zur Seite.


Demenzpatienten

Besondere Erfahrungen hat man im Geriatriezentrum-Friesland in der Behandlung von Patienten, die, neben internistischen Erkrankungen (Diabetes, Bluthochdruck oder Angina pectoris u. a.), neurologischen oder chirurgischen Krankheitsbildern gleichzeitig und/oder zusätzlich an einer Demenz leiden. Hier finden Demenzpatienten die notwendige und würdevolle Pflege und Betreuung, die in ‚normalen’ Krankenhäusern häufig nicht geleistet werden kann.


Geriatrische Komplexbehandlung

Wenn alte Menschen ernsthaft erkranken oder auch gestürzt sind hat das oft eine erhebliche Minderung, wenn nicht sogar den völligen Verlust, der Selbständigkeit zur Folge.

Aus diesem Grunde bieten wir die sog. „geriatrische Komplexbehandlung“ im Rahmen der geriatrischen Früh-Rehabilitation an.

Diese kann zeitgleich zur Behandlung einer akuten Erkrankung in unserem Geriatriezentrum erfolgen.

Dabei steht dem betroffenen, alten Menschen wie auch den Angehörigen ein Geriatrisches Team zur Seite, das aus Ärzten, Therapeuten, Fachpflegepersonal, Sozialarbeitern und Seelsorgern besteht.


Ziel der geriatrischen Komplexbehandlung ist die Wiedererlangung des größtmöglichen Grades der Selbständigkeit.


Ziel der geriatrischen Komplexbehandlung ist die weitestgehende Aktivierung der vorhandenen Reserven jedes einzelnen Patienten und damit das Erreichen bzw. die Wiedererlangung des größtmöglichen Grades der Selbständigkeit.

Eine frühzeitige Heimunterbringung kann hierdurch verhindert oder zumindest hinausgezögert werden.

Um dieses Ziel erreichen zu können müssen die einzelnen Fachgruppen der Klinik Hand in Hand – im sog. geriatrischen Team – arbeiten.


Das Geriatrische Team

Das geriatrische Team führt zu Anfang, und teilweise auch zum Ende des stationären Aufenthaltes Tests durch mit denen der geistige & körperliche Zustand des einzelnen Menschen vor und nach der Behandlung überprüft wird. Dies ist das geriatrische Assessment. Hierzu gehören Tests zur Abklärung einer Demenz (MMSE, SKT) oder einer Depression (GDS), Tests zur Überprüfung der Gangsicherheit (Tinetti) oder der Sicherheit im Bereich der Anwendungen des täglichen Lebens – ADL – (Bartel-Index) sowie Beurteilungen hinsichtlich der Gefahr eines Druckgeschwüres (Decubitus). Ergänzend werden das soziale Umfeld bzw. die Lebensumstände überprüft um die Versorgung nach dem Klinikaufenthalt unter Berücksichtigung des dann aktuellen Zustandes des Patienten organisieren zu können.

Täglich werden krankengymnastische und ergotherapeutische Behandlungen durchgeführt (im Einzelfall noch ergänzende Maßnahmen). Auch die Logopädie erfolgt bei gestellter Indikation.

Ein Mal pro Woche treffen sich alle Teammitglieder um über jeden einzelnen Patienten und seine individuellen Fortschritte zu berichten und zu beraten. Hierbei werden dann evtl. neue Ziele und Maßnahmen beschlossen.


Was kommt nach der Behandlung?

Die Dauer der Geriatrischen Behandlung ist begrenzt! Daher muss rechtzeitig, mit IHNEN als Patient oder als Angehöriger über ggf. ergänzende Maßnahmen gesprochen werden.

Unser vorrangiges Ziel ist die Rückkehr des Patienten in die bisherige, gewohnte Umgebung. Wenn dieses Ziel nicht erreicht werden kann bestehen Möglichkeiten der Anschlussrehabilitation, der Kurzzeitpflege und / oder der ambulanten Rehabilitation.

Selbstverständlich werden die Angehörigen, unter Beachtung der Patientenrechte und insbesondere der Schweigepflicht, gerne umfassend informiert. Die Zusammenarbeit mit den Angehörigen ist einer der Grundpfeiler der Geriatrischen Arbeit.

Zusammen kann man oft einem alten Menschen umfassend helfen.


Jung und Alt und Miteinander!